Rentenreport: Frauen im Landkreis haben im Schnitt 830 Euro im Monat

21. März 2025 , 09:19 Uhr

Der Deutsche Gewerkschaftsbund veröffentlich den Rentenreport für die Region Bayreuth:

Männer, die 2023 in Bayreuth erstmals eine Altersrente bezogen haben, haben durchschnittlich etwa 1.000 Euro pro Monat bekommen, im Landkreis ungefähr 1.300 Euro. Frauen mussten mit durchschnittlich nur etwa 830 Euro auskommen, im Landkreis mit rund 900 Euro. Damit liegen gerade die Frauen deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle.

Das Problem: Viele Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor. In Bayreuth ungefähr 15 Prozent der Vollzeitbeschäftigten, im Landkreis sogar knapp 20 Prozent. Minijobs sind in der Region weit verbreitet. Frauen seien besonders betroffen, weil sie häufiger in schlecht bezahlten oder unsicheren Jobs arbeiten. Die Forderungen des DGB: Mehr Vollzeitjobs statt Minijobs, Rentenniveau auf mindestens 50 Prozent anheben und fairere Löhne.

Die gesamte Mitteilung des DGB:

Mit Blick auf die Daten aus dem neuen Rentenreport des DGB Bayern erfüllt sich das sozialstaatliche Grundversprechen, nach einem langen Arbeitsleben eine ausreichende Rente zu erhalten, für viel zu viele Menschen in Bayreuth nicht.

Laut DGB-Rentenreport erhielten Männer, die 2023 in Bayreuth erstmals eine Altersrente bezogen haben, durchschnittlich 1.099 Euro pro Monat, im Landkreis 1.335 Euro. Frauen mussten mit durchschnittlich 832 Euro auskommen, im Landkreis mit 901 Euro. Damit liegen gerade die Frauen deutlich unter der bayerischen Armutsgefährdungsschwelle von zuletzt 1.322 Euro im Jahr 2023.

„Neben der Stabilisierung und perspektivischen Anhebung des Rentenniveaus auf mindestens 50 Prozent braucht es vor allem wieder mehr Ordnung am Arbeitsmarkt, also unter anderem eine höhere Tarifbindung wie auch ein Zurückdrängen des Niedriglohnsektors, um eine gute Absicherung im Alter zu organisieren. Letzterer ist auch in Bamberg überdurchschnittlich ausgeprägt. Dafür braucht es faire Löhne, mehr Beschäftigung und bessere Arbeitsbedingungen“, so Mathias Eckardt, Regionsgeschäftsführer des DGB Oberfranken.

Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Vollzeit im unteren Entgeltbereich im Jahr 2023 lag in Bayreuth bei 14,8 Prozent, im Landkreis bei 19,2 Prozent. Bayernweit lag der Anteil bei 14,3 Prozent (weniger als 2.598 €/Brutto/Vollzeit).

Gleichzeitig waren im Jahr 2023 18.445 Menschen in Stadt und Landkreis Bayreuth ausschließlich geringfügig beschäftigt. Nicht nur aus sozialpolitischer, sondern auch aus arbeitsmarkt- und gleichstellungspolitischer Sicht sind Minijobs nicht zu befürworten. Minijobs verdrängen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Gerade Minijobber*innen arbeiten zudem häufig deutlich unterhalb ihrer eigentlichen Qualifikation zu Niedriglöhnen und partizipieren kaum an beruflichen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Auch zeigt sich, dass Minijobber*innen wichtige Rechte wie der Mindestlohn, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Urlaub teilweise vorenthalten werden.

„Minilöhne bringen lediglich Minirenten hervor. Nur Gute Arbeit sorgt auch für gute Renten. Gute Arbeit ist Arbeit, bei der Beschäftigte mitbestimmen und mitgestalten können. Gute Arbeit ist Arbeit mit einer fairen Entlohnung, einem nachhaltigen Arbeits- und Gesundheitsschutz und sozialer Sicherheit. Mehr Gute Arbeit ist die Grundlage für eine starke Rente und zudem eine Voraussetzung, um die nach wie vor große Rentenlücke zwischen den Geschlechtern zu schließen“, so Eckardt abschließend.

Bei allen Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte. Das individuelle Haushaltseinkommen ist hieraus nicht ableitbar.

bea

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