Vatikan am Zug

Rebellische Nonnen machen vorläufig Instagram-Pause

17. Dezember 2025 , 16:47 Uhr

283.000 Follower: Die drei betagten Ordensfrauen kündigen einen Social-Media-Rückzug an. Ein deutscher Theologe berät sie im Streit um ihre Kloster-Besetzung. Der Vatikan prüft den Fall.

Die drei betagten Nonnen von Goldenstein ziehen sich vorläufig aus den sozialen Medien zurück, während der Vatikan den Streit um ihre Besetzung des Klosters Goldenstein in Österreich prüft. Es handle sich aber um keinen Maulkorb aus Rom, wie der kirchenrechtliche Berater der geistlichen Schwestern, Wolfgang Rothe, der Deutschen Presse-Agentur sagte. 

Schwester Bernadette, Schwester Regina und Schwester Rita hatten Anfang September ein ihnen zugewiesenes Altersheim verlassen und das leerstehende Kloster im Schloss Goldenstein bei Salzburg wieder bezogen. Dort hatten sie zuvor jahrzehntelang gelebt, und dort wollen die über 80-jährigen Frauen ihren Lebensabend verbringen. Dieser Schritt löste einen Konflikt mit dem für Schwestern zuständigen Ordens-Vertreter aus.

Vatikan sucht «gerechte, menschliche und nachhaltige Lösung»

Sowohl der Ordens-Vorgesetzte als auch die Nonnen schalteten in den vergangenen Wochen Rom ein. Die Vatikan-Behörde für Ordensangelegenheiten habe den Schwestern bereits mitgeteilt, dass sie daran arbeite, eine «gerechte, menschliche und nachhaltige Lösung zu finden», hieß es in einer Stellungnahme der Nonnen. 

Der Vatikan habe auch angeregt, Advent und Weihnachten in Ruhe und Besinnung zu verbringen. Dem kommen die Nonnen mit einer Instagram- und Facebook-Pause nach. «Wir möchten unseren vorläufigen Rückzug aus den sozialen Medien sehr bewusst als Zeichen des Entgegenkommens gegenüber dem Heiligen Stuhl verstanden wissen», hieß es. Der Instagram-Auftritt der Nonnen von Goldenstein hat derzeit 283.000 Follower.

Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen den Klosterfrauen und ihrem Vorgesetzten, Propst Markus Grasl zugespitzt. Grasl hatte angeboten, dass sie in Goldenstein bleiben dürften. Im Gegenzug hatte er gefordert, dass sie sich aus sozialen Medien zurückziehen, keine Anwälte engagieren und auf die Hilfe ehemaliger Klosterschülerinnen verzichten. 

Der Vatikan habe hingegen kein Social-Media-Verbot ausgesprochen, sondern nur zum Verzicht eingeladen, betonte Rothe, der als Seelsorger in München tätig ist. Auch habe Rom keine Einschränkungen für die Helferinnen gefordert, sagte er.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

17.12.2025 «Bergretter» Ströbel: TV-Serie bewegt Fans zu Ehrenamt Seit über zehn Jahren spielt Sebastian Ströbel den «Bergretter» im ZDF. Fans der Serie würden sogar selbst Leben retten wollen, erzählt er im Interview. Warum er dennoch mal mit seiner Arbeit haderte. 30.11.2025 Streit um rebellische Nonnen – nun soll Rom entscheiden Drei Nonnen besetzen ihr altes Kloster und sorgen auf Instagram für Wirbel. Ein Lösungsvorschlag liegt auf dem Tisch. Doch die Schwestern und ihre Helferinnen sprechen von einem Knebelvertrag. 22.11.2025 Auktion: Kamera von Ex-Papst bringt 6,5 Millionen Euro Eigentlich wurde die Kamera aus dem Besitz von Papst Franziskus nur auf rund 60.000 Euro geschätzt. Doch dann entwickelte sich ein Bietergefecht - mit spektakulärem Ende. 07.12.2025 Wolfgang Porsche und Gabriela zu Leiningen haben geheiratet Sie ist eine Thyssen-Tochter, galt mit ihrem Ex-Mann als Traumpaar des internationalen Jetsets. Er ist einer der führenden Köpfe in der Autobranche und mit über 80 noch immer Porsche-Oberhaupt.