Abschied vom «Tatort» Münster

Darstellerin Großmann: Noch immer aufgeregt auf der Bühne

28. November 2025 , 04:15 Uhr

Mechthild Großmann freut sich nach ihrem Abschied von ihrer «Tatort»-Rolle als TV-Staatsanwältin umso mehr auf die Theaterbühne. Direkt vor Menschen zu spielen, sei besonders schön, sagt sie.

Schauspielerin Mechthild Großmann ist auch nach Jahrzehnten auf der Bühne noch aufgeregt. «Als lebendiger Mensch vor lebendigen Menschen zu spielen oder zu tanzen oder Musik zu machen, das ist etwas ganz anderes, als zu drehen. Auch das ist nicht unanstrengend, aber es gibt mehr», sagt die Künstlerin der Deutschen Presse-Agentur. «Es sind so schöne Sachen, die ich am Theater machen kann.» Und: «Schön ist es immer, auch wenn ich schrecklich aufgeregt bin, wenn Menschen mit im Raum sind.»

Nach 23 Jahren beim «Tatort» Münster hat die 76-Jährige mit der ungewöhnlich tiefen Stimme nun ihren letzten Auftritt als unangepasste, bisweilen rabiate TV-Staatsanwältin Wilhelmine Klemm in der Folge «Die Erfindung des Rades». Sie wird am 7. Dezember im Ersten ausgestrahlt. 

«Ich habe nie kleine, piepsige Mädchen gespielt» 

Zu ihren Theaterrollen sagt Großmann: «Ich spiele auch auf der Bühne eher die Bösen und die Komplizierten. Auch als junges Mädchen habe ich schon wegen meiner Stimme nicht die Heldinnen gespielt.» Sie sei «nicht so Mainstream» gewesen. «Ich habe nie kleine, piepsige Mädchen gespielt. Dazu hat der liebe Gott mich nicht ausgestattet.» 

Sie arbeite noch immer weit mehr als 100 Tage im Jahr, werde auch im nächsten Jahr viele Lesungen halten. «Aber immer in schönen Abständen». In Berlin werde sie mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester auftreten und lesen, in Österreich mit einem Pianisten. «Für mich ist das schön, diese Arbeit hat viel mehr mit mir zu tun.» Sie reduziert aber etwas. «Ich habe mein Leben lang unheimlich viel gearbeitet.» Rund 34 Jahre habe sie dem Tanztheater von Pina Bausch in Wuppertal angehört, auch den Schauspielhäusern in Bochum, Frankfurt, Köln und Bremen sei sie lange treu geblieben.

Quelle: dpa

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