Seit Wochen kämpft die Bundesregierung um den richtigen Weg beim Rentenpaket. Heute kommen nochmal die Parteispitzen zusammen, um darüber zu reden. Die Kernpunkte des aktuell vorliegenden Konzept:
- Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 % per Gesetz
Das bedeutet, dass das Verhältnis zwischen Löhnen und Renten fest im Gesetz verankert wird. So darf das Rentenniveau künftig nicht mehr unter diesen Wert sinken.
- Änderung der automatischen Anpassungsregeln, damit das Niveau nicht unter 48 % fällt
Bisher hätten die bestehenden Formeln das Rentenniveau langfristig weiter abgesenkt. Mit neuen Regeln wird dieser automatische Effekt gestoppt.
- Beitragssatz zur Rentenversicherung steigt schrittweise (voraussichtlich auf über 22 % bis 2035)
Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen damit Monat für Monat etwas mehr in die Rentenkasse ein. Die Erhöhung passiert nicht auf einmal, sondern in kleinen Schritten über mehrere Jahre.
- Aufbau eines staatlichen Kapitalfonds („Generationenkapital“)
Der Staat richtet einen großen Fonds ein, der Geld für die Zukunft sammelt. Dieses Geld soll langfristig Rendite erwirtschaften, um die Renten zu unterstützen.
- Startkapital von mehreren Milliarden Euro und jährliche zusätzliche Einzahlungen des Bundes
Zu Beginn gibt der Staat einen hohen Geldbetrag in den Fonds. Danach kommen jedes Jahr weitere Milliarden dazu, um den Fonds wachsen zu lassen.
- Geld wird am Kapitalmarkt angelegt, Erträge fließen später in die Rente
Das Fondsvermögen wird in breit gestreute Anlagen investiert, etwa in Aktien. Die Gewinne daraus sollen später helfen, die Rentenbeiträge zu entlasten.
- Bund übernimmt höhere Zuschüsse an die Rentenkasse
Der Staat gibt mehr Steuergeld direkt in die Rentenversicherung. Damit werden zusätzliche Ausgaben abgefedert, die nicht vollständig über Beiträge finanziert werden sollen.
Junge Abgeordnete der Union sehen darin aber eine Ungerechtigkeit zwischen den Generationen. Immer weniger Menschen müssten für immer mehr Rentner zahlen. Der Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaft an der Universität Bayreuth, Professor David Stadelmann, schlägt dagegen folgendes Konzept vor:
Arbeit soll steuerlich entlastet werden, insbesondere bei Älteren. So stabilisieren wir den Sozialstaat, statt immer neue Leistungen auf Pump zu versprechen. Wir setzen eben Anreize, dass jene, die arbeiten können und wollen, freiwillig gerne weiterarbeiten, ohne andere zu benachteiligen. Am Ende profitieren dann alle. Der Staat nimmt mehr ein und das Rentensystem wird entlastet.
Ihm geht es dabei auch generell um die Höchstarbeitszeit. Stadelmann fordert auch da Freiwilligkeit und Anreize. Wer mehr als 40 Stunden pro Woche arbeitet, sollte einen Freibetrag von 20 Euro pro Überstunde über der Normalzeit bekommen. Dann würde sich Mehrarbeit mehr lohnen.
Der Mainwecker-Beitrag über Professor David Stadelmanns Konzept:
red